Die Kommission will das Programm Erasmus+ und das Europäische Solidaritätskorps für den Zeitraum 2021-2027 inklusiver und vielfältiger gestalten. Es sollen nicht nur mehr Menschen in einem anderen Land lernen oder sich freiwillig engagieren können, sondern vor allem mehr Menschen mit geringeren Chancen erreicht werden.
Mit dem heutigen Rahmen für Inklusionsmaßnahmen ebnet die Kommission den Weg für einen gerechteren und inklusiveren europäischen Bildungsraum. Dem ersten Grundsatz der europäischen Säule sozialer Rechte, dem zufolge jeder Mensch ein Recht auf allgemeine und berufliche Bildung und lebenslanges Lernen von hoher Qualität und in inklusiver Form hat, trägt sie Rechnung.
Der für die Förderung unserer europäischen Lebensweise zuständige Vizepräsident Margaritis Schinas erklärte: „Unsere europäische Lebensweise bietet allen jungen Europäerinnen und Europäern die gleichen Chancen. Inklusion und Vielfalt sind zentrale Bestandteile dieser Vision. Besonderer Einsatz ist gefragt, wenn wir sicherstellen wollen, dass niemand zurück gelassen wird. Die Erasmus-Generationen sind Europas beste Botschafter: Sie können über ihre Erfahrungen berichten – und die beginnen bereits bei einem fairen und gleichberechtigten Zugang zu den Programmen.“
EU-Bildungs- und -Jugendkommissarin Mariya Gabriel fügte hinzu: „Unsere EU-Programme müssen allen offenstehen – unabhängig von Herkunft, sozioökonomischem Hintergrund und physischem, psychischem oder gesundheitlichem Zustand. Daher müssen wir das neue Erasmus+-Programm und das Europäische Solidaritätskorps inklusiver und vielfältiger gestalten. Mehr Mittel sollen bereitgestellt werden, um diejenigen zu unterstützen, die mehr Hilfe benötigen, und um diejenigen zu erreichen, die das Programm nicht kennen oder unentschlossen sind. Alle Menschen sollen die gleichen Chancen erhalten – und davon profitiert auch die gesamte Gesellschaft. Das ist nämlich der Wert der Solidarität, auf den sich unser europäisches Einigungswerk stützt.“
Die Maßnahmen für das Programm Erasmus+ und das Europäische Solidaritätskorps umfassen:
Gezielte finanzielle Unterstützung: Die beiden Programme bieten Menschen mit geringeren Chancen mehr finanzielle Unterstützung, um zusätzliche Ausgaben oder Bedürfnisse zu decken. So kann sichergestellt werden, dass alle unter den gleichen Bedingungen an den Programmaktivitäten teilnehmen können. Die Kommission ersucht die nationalen Agenturen und Akteure, die für die Programmumsetzung auf nationaler und lokaler Ebene zuständig sind, zusätzlich weitere nationale oder europäische Mittel zu nutzen.
Individuelle Teilnehmerunterstützung in allen Phasen des Programms: Die Teilnehmenden erhalten vor, während und nach ihrem Projekt oder ihrer Mobilität umfassende Unterstützung (z. B. Sprachhilfe, vorbereitende Besuche oder stärkere Mentorentätigkeit). So können sie die Erfahrung bestmöglich nutzen.
Unterstützung teilnehmender Organisationen: Die Programme bieten den Organisationen, die an inklusiven Projekten beteiligt sind, mehr Unterstützung: von zusätzlichen Mitteln zur Stärkung des Kapazitätsaufbaus bis hin zu Schulungs- und Vernetzungsaktivitäten für ihre Mitarbeiter im Bereich Inklusion und Vielfalt.
Flexibleres Lernangebot: Die Programme bieten nun ein breiteres Spektrum an Projekt- und Mobilitätsmöglichkeiten unterschiedlicher Dauer und unterschiedlicher Formate (virtuell oder vor Ort, individuell oder in Gruppen), damit die Bedürfnisse von allen Teilnehmenden erfüllt werden können.
Priorität im Auswahlverfahren: Im Rahmen von Mechanismen erhalten Qualitätsprojekte Vorrang, die Menschen mit geringeren Chancen sowie die Themen Inklusion und Vielfalt einbeziehen.
Klarere Kommunikation und Berichterstattung: Die Kommission, die nationalen Agenturen und alle Akteure auf nationaler und lokaler Ebene stellen sicher, dass benutzerfreundlichere, für alle zugängliche und mehrsprachige Kommunikationsmaterialien zur Verfügung stehen. Die Kommission wird zudem ihre Überwachungs- und Berichterstattungstätigkeiten weiter ausbauen, um besser Bilanz der Inklusionsmaßnahmen ziehen zu können.
Quelle: News NA beim BIBB